Lob von der EU-Kommission für Onlinecasinos 

Es ist ein sensibles Thema: Glücksspiel und Geldwäsche. Nun hat die EU-Kommission für Onlinecasinos in einem ihrer aktuellen Berichte zum Thema gelobt.

Die EU-Kommission veröffentlicht regelmäßig Berichte zu Themen wie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der Europäischen Union. Im Oktober 2022 erschien ein neuer Bericht, nachdem bereits 2017 und 2019 zu diesem Thema publiziert wurde.

Ein Schwerpunkt des Berichts ist das Glücksspiel. Die EU-Kommission geht davon aus, dass Online Glücksspiel grundsätzlich besonders anfällig für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ist. Der Sektor ist in die Risikostufe „sehr hoch“ und damit die höchste mögliche Stufe eingestuft.

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EU-Kommission für Onlinecasinos sieht Gesetzgeber in der Pflicht

Zitat aus dem Bericht: „Trotz mehrerer Maßnahmen, die bereits von vielen Online-Betreibern in der EU umgesetzt werden (z. B. Schulungen zur Bekämpfung der Geldwäsche für Mitarbeiter, Kunden-Due-Diligence- und „Know-Your-Customer“-Prozesse), ist das Geldwäscherisiko bei Online-Glücksspielen immer noch ziemlich hoch, da es ein Nicht-Persönliches-Element hat sowie riesige und komplexe Transaktionsvolumina und Finanzströme umfasst“.

Für die potentielle Anfälligkeit hätten viele Betreiber von Onlinecasinos jedoch probate Lösungen gefunden. Zwar könne in vielen Ländern die Zusammenarbeit der Casinobetreiber mit den zuständigen Behörden verbessert werden. In vielen EU-Mitgliedstaaten hätten Online Glücksspielanbieter jedoch „ein gutes Maß an Selbstregulierung und Risikobewertung entwickelt“.

Hier sieht EU-Kommission auch den Gesetzgeber in der Pflicht. Die Betreiber von Onlinecasinos argumentierten, dass es keine klare Handlungsempfehlung zum Umgang mit den Risiken gebe. Insbesondere kritisierte die EU, dass aus Sicht der Betreiber zu wenig Rückmeldungen von Finanzermittlungsbehörden zu berichten der Casinos über verdächtige Transaktionen eingingen.

EU-Kommission für Onlinecasinos – Moderates Risiko bei stationärem Glücksspiel

Bei stationärem Glücksspiel sieht die EU-Kommission das Restrisiko für Kriminalität im Zusammenhang mit Geldwäsche in den Mitarbeitern. Das Geldwäscherisiko bei Poker und Wetten sei hoch, bei Lotterien und Spielautomaten mittel. Gering ist das Risiko demnach bei Bingo. Hier hat sich an den Einstufungen im Vergleich zum Bericht aus dem Jahr 2019 nichts geändert.

Der Bericht zeigt einmal mehr, wie wichtig eine konsequente Regulierung ist. Der deutsche Gesetzgeber hat hier mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 wesentliche Schritte vollzogen. So gilt für alle deutschen neue casinos einer strikte Pflicht zur sofortigen Verifizierung des Kontos. Erlaubt sind maximal 72 Stunden Aufschub – und dann auch nur, solange alle Einzahlungen eines Spielers 100 EUR nicht überschreiten.

Deutsche Regulierung auch im Kampf gegen Geldwäsche aktiv

Die gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) führt zudem eine Limit Datei und eine Aktiv Datei und ist so über die Aktivität prinzipiell jedes Spielers in deutschen Onlinecasinos informiert. Auch die hier entstehende Überwachung dürfte sich zu Zwecken der Geldwäschebekämpfung einsetzen lassen.

In deutschen Onlinecasinos sind zudem keine Zahlungen mit Kryptowährungen wie z.B. Bitcoin möglich. Diese sieht die EU-Kommission im Hinblick auf die Geldwäscheprävention als problematisch an. Deutsche Onlinecasinos dürfen ausschließlich Einzahlungen von regulierten Zahlungsdiensteanbietern akzeptieren. Spielkonten dürfen zudem ausschließlich in Euro und Cent und nicht in Bitcoin, Ethereum etc. geführt werden.

Detailfragen bleiben offen

Manche Detailfragen bleiben allerdings offen. Geldwäsche in Glücksspiel funktioniert vereinfacht gesagt so: Eine kriminelle Person betritt mit einer größeren Summe schwarzen Bargelds eine Spielbank, kauft Spielchips und tätigt Einsätze – und zwar durchaus auch in dem Wissen, dass dabei Verluste anfallen. 

Am Ende tauscht die Person Chips in Bargeld zurück und erhält eine Quittung über die Auszahlung. Nun hält er sprichwörtlich gewaschenes Geld in den Händen. Auf der Quittung ist nicht ersichtlich, dass der Kriminelle mehr Geld ins Casino hinein getragen hatte, als er anschließend mitnimmt. Die Frage ist: Warum ist dies so? 

Warum deklarieren (Online) Casinos jegliche Auszahlung als Gewinn aus Glücksspiel, ohne dabei Rücksicht auf die Einsätze zu nehmen und das Gesamtergebnis eines Spielers zu berücksichtigen. Würden ausschließlich nachweisliche Nettogewinne (also Gewinne abzüglich erlittener Verluste und getätigter Einzahlungen) quittiert, dürfte sich Glücksspiel sehr viel weniger für kriminelle Aktivitäten eignen.

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