GGL geht mit Website online
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder ist mit ihrer Website online gegangen. Die in Halle an der Saale ansässige und noch im Aufbau befindliche Anstalt des öffentlichen Rechts ist fortan mit der Beaufsichtigung des deutschen Glücksspielmarktes betraut.
In Deutschland trat bekanntlich am 1.7.2021 der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Im Rahmen dessen haben sich die grundsätzlich für Glücksspielregulierung zuständigen Bundesländer auf die Schaffung einer gemeinsamen Behörde geeinigt. Dabei handelt es sich um die Halle an der Saale ansässige Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Diese bezeichnet sich als „zentrale Aufsichts- und Vollzugsbehörde für den länderübergreifenden Online Glücksspielmarkt in Deutschland“.
Behörde ist noch nicht einsatzbereit
Einsatzbereit ist die Behörde allerdings noch nicht. Als Datum für die Aufnahme der Tätigkeit wird der 1.1.2023 genannt. Derzeit werde mit Hochdruck am Aufbau der Behörde gearbeitet, teilt die GGL auf ihrer Website mit. Die ersten Meilensteine seien bereits erreicht. Die GGL nennt hier den „Aufbau der notwendigen Verwaltungsstrukturen sowie die planmäßige Einstellung der dafür erforderlichen Mitarbeiter“. Zudem seien „Gespräche mit Interessensgruppen und Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft“ angelaufen.
Bereits ab dem 01.07.2022 will die GGL einen Teil ihrer Aufgaben wahrnehmen. Die Behörde nennt hier insbesondere das Vorgehen gegen unerlaubte Angebote und die Werbung dafür.
Der Glücksspielstaatsvertrag weist der GGL eine Reihe von Aufgaben zu. Dazu gehört etwa die Überwachung des monatlichen Einzahlungslimits in Höhe von 1.000 EUR. Dazu wird die Behörde eine zentrale Limitdatei führen. Wer bei einem deutschen Online Casino ein Spielkonto eröffnet, wird dort vermerkt. Ebenso werden alle Einzahlungen dokumentiert. Übersteigen die Einzahlungen eines Spielers bei allen deutschen Onlinecasinos zusammen in einem Kalendermonat 1.000 EUR, schlägt die Limit Datei Alarm und verhindert weitere Einzahlungen.
Zu den operativen Aufgaben der GGL wird auch die Aktivdatei gehören. Diese soll das sogenannte parallele Spiel in mehreren Onlinecasinos gleichzeitig unterbinden. Wer in deutschen Onlinecasinos spielt, ist in der Datei automatisch aktiv geschaltet. Solange diese Aktivschaltung nicht durch Beendigung des Spiels deaktiviert wird, ist die Aufnahme des Spiels in einem anderen Casino nicht möglich.
Gemeinsame Glücksspielbehörde will schützen und beraten
Die GGL will eigenen Angaben zufolge die Gewährleistung des Jugend- und Spielerschutzes in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen. So sollen Glücksspiel- und Wettsucht verhindert werden. Dabei will die Behörde eine einheitliche Rechtsanwendung sicherstellen und Glücksspielanbietern eine Betätigung unter gleichen Rahmenbedingungen ermöglichen.
Zudem sieht sich die Behörde als Beratungsinstanz für Politik und Verbände im Hinblick auf Fehlentwicklungen. Die Behörde beobachte den deutschen Markt sehr genau und werde wissenschaftliche Forschung zusammen mit Glücksspiel fördern.
Zudem versteht sich die GGL als Koordinierungsstelle für alle Interessengruppen rund um das Thema Glücksspiel. Als Interessengruppen nennt die Behörde die Politik, Spieler, Glücksspielanbieter sowie Suchtpräventionsverbände.
GGL Website: Welche Angebote gibt es?
Die GGL informiert auf ihrer Website über erlaubnisfähiges und unerlaubtes Glücksspiel. Die Behörde ist für die Erlaubniserteilung der meisten Spiele zuständig. Einige Verantwortlichkeiten bleiben jedoch im Bereich der Länder. Dies gilt etwa für klassische Spielautomaten und andere Casinospiele wie Bankhalterspiele. Virtuelle Automatenspiele und Onlinepoker fallen dagegen in die Zuständigkeit der GGL.
Aus Sicht der Branche ist die mit deutlicher Verzögerung eintretende Aktivität der Behörde ein Wettbewerbsnachteil. Dies gilt ebenso für die schleppende Konzessionierung von Online Casinospielen durch die Bundesländer. Aktuell können in Deutschland lizenzierte Onlinecasinos ihren Kunden ein vergleichsweise geringes Angebot unterbreiten. Online Casinos mit Sitz im Ausland -die auf dem deutschen Markt weiterhin aktiv sind – können aufgrund einer veränderten Regulierung neben klassischen Casinospielen unter anderem auch Jackpots anbieten.
Ein Blick in die Stellenangebote zeigt, welche Mitarbeiter gesucht werden. Die GGL sucht etwa Referenten und Sachbearbeiter für gewerbliche Spielvermittlung und Lotterien, Soziallotterien etc. Auch Referatsleiter im Bereich Lotteriewesen, Suchtprävention und Werbung werden gesucht.