Liberalisierung stockt: Noch keine Online Casinos in Sachsen-Anhalt

Der deutsche Glücksspielmarkt wurde liberalisiert – doch die Umsetzung stockt. Deutlich wird dies am Bundesland Sachsen-Anhalt. Dieses hat nun eine Whitelist mit lizenzierten Betreibern veröffentlicht. Der Haken: Auf der Liste steht kein einziges Unternehmen. Lesen Sie mehr über Online Casinos in Sachsen-Anhalt.

Das Bundesland Sachsen-Anhalt hat eine Whitelist mit lizenzierten Betreibern für virtuelle Automatenspiele, Tischspiele und Poker veröffentlicht. Die Liste ist leer – jedenfalls in dem Bereich, der Onlinecasinos betrifft.

Online Casinos in Sachsen-Anhalt

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Keine Online Casinos in Sachsen-Anhalt – Keine Anbieter für Slots und Co.

Zu finden sind eine Reihe zugelassener Buchmacher. Unter den 35 Lizenznehmern finden sich unter anderem vier Niederlassungen von Tipico, Bet365 und TipWin. Auch die Betreiber von Mybet sind dort verzeichnet. Anbieter für Online Spielautomaten, Onlinepoker und virtuelle Tischspiele finden sich auf der Liste jedoch nicht.

Das Beispiel verdeutlicht, wie schleppend die Umsetzung der Neuregelungen vonstatten geht. Am 1. Juli 2021 war der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten. Dieser sieht eine zentrale deutsche Regulierung von virtuellen Automatenspielen und Onlinepoker vor. Für die Konzessionierung von Bankhalterspielen wie Roulette und Blackjack sind die Bundesländer zuständig.

Derzeit hakt es an sehr vielen Stellen. Konkret sehen sich Betreiber und Gesetzgeber mit den folgenden Problemen konfrontiert:

  • Die zentrale Glücksspielbehörde ist noch nicht betriebsbereit
  • Die Bundesländer haben ihren Teil der Konzessionierung noch nicht vorgenommen
  • Die Besteuerung von Spielen mit Zuständigkeit der Länder ist noch offen
  • Die einheitliche Bundessteuer für Slots und Poker muss einer Wettbewerbsbeschwerde standhalten
  • Die Bundessteuer führt zu einem verringerten Spieleangebot
  • Viele Regeln in Deutschland schrecken Spieler ab

Es könnte deshalb noch eine ganze Weile dauern, bis Online Casinos mit deutscher Konzession wirklich Normalität sind und das Zusammenspiel zwischen Branche und Regulierung einwandfrei funktioniert.

Behörde in Halle/Saale erst 2023 voll einsatzbereit

Slots und Poker werden durch eine zentrale Behörde lizenziert. Diese in Halle an der Saale ansässige Behörde ist auch für verschiedene weitere Regulierungsmaßnahmen wie die Überwachung des Spielerschutzes zuständig. Das Problem: Die Behörde ist noch lange nicht einsatzbereit. Der operative Betrieb soll Stand heute im Juli 2022 starten. Dann jedoch wird es zunächst um die Bekämpfung illegaler Anbieter gehen. Voll einsatzbereit ist die neue deutsche Glücksspielaufsichtsbehörde erst im Jahr 2023.

Lizenzen der Länder stehen noch aus

Während Slots und Poker zentral lizenziert werden, haben die Bundesländer bei der Konzessionierung von Bankhalterspielen viele Gestaltungsmöglichkeiten. Die Länder entscheiden selbst, in welchem Umfang hier Lizenzen vergeben werden. Das Problem aus Sicht der Branche: Noch sind hier zu viele Fragen offen. Kein einziges Bundesland hat bislang eine abschließende Regelung auf den Weg gebracht. In der Konsequenz sind die Spieleportfolios der deutschen Anbieter derzeit stark eingeschränkt. Insbesondere beliebte Live casino Spiele wie Roulette und Blackjack sind nicht vertreten.

Wie werden künftig Roulette und Blackjack besteuert?

Die Besteuerung von Onlineslots und virtuellem Poker erfolgt bundeseinheitlich. Der Bundestag verständigte sich im Juni auf eine Änderung des Rennwett- und Lotteriegesetzes. Im Rahmen dieser Änderung wurde eine Einsatzsteuer in Höhe von 5,3 % festgelegt. Auch wenn diese Regelung in der Branche auf harte Kritik stößt: Immerhin sind die Bedingungen nun klar.

Anders verhält es sich bei der Besteuerung der noch zu konzessionierenden Bankhalterspiele wie Roulette und Blackjack. Auch hier liegt der Ball auf Seiten der Bundesländer. Wichtige Entscheidungen stehen aus. Weit vorn liegt lediglich Schleswig-Holstein, das bereits in der Vergangenheit deutlich innovativer und aufgeschlossener war als andere Bundesländer. Hier wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, demzufolge die monatlichen Bruttospielerträge von Casinos mit 34 % bis 44 % besteuert werden sollen. Dies wäre eine im internationalen Vergleich wettbewerbsfähige Besteuerung.

Keine online casinos in Sachsen – Anhalt: Branche hat Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt

Ob die Bundessteuer in Höhe von 5,3 % das letzte Wort darstellt, ist ebenfalls noch ungewiss. Der Grund: Die Branche hat eine Wettbewerbsbeschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Betreiber fühlen sich benachteiligt, war die Steuer  ungünstiger sei als bei terrestrischen Casinos und Spielhallen. Möglicherweise stehen hier noch Änderungen an, die allerdings eventuell erst nach einem langen Rechtsweg und vielen Jahren der Ungewissheit vorgenommen werden.

Steuer führt zu verringerten Spieleangebot

Die Bundessteuer führt zu einem verringerten Spieleangebot und weiteren Anbietern aus dem Ausland. Genau diese Anbieter will der Gesetzgeber eigentlich durch eine Kanalisierung des Spiels nach Deutschland ansprechen. Das Problem ist weniger die Höhe, sondern vielmehr die Gestaltung der Steuer. Die meisten Länder besteuern Bruttospielerträge und nicht Einsätze. Durch die Besteuerung der Einsätze sind viele Spiele mit attraktiven Ausschüttungsquoten für Casinos nicht kostendeckend und demensprechend auch nicht im Sortiment vertreten.

Keine Online Casinos in Sachsen-Anhalt: Strenge Regeln schrecken Spieler ab

Generell gelten die deutschen Auflagen als recht hart. Manche Vorgaben des Gesetzgebers schrecken Spieler auch ab bzw. machen ausländische Anbieter attraktiv. Dies gilt etwa für das monatliche Einzahlungslimit von 1000 EUR, den Höchsteinsatz von 1 EUR pro Spielrunde, die 5-Sekunden-Regel und weitere Aspekte.

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